Olivier Dobberkau: "Case Study mit Typo3 - gesundheit.de"

Vier Jahre Gesundheit im Internet, das ist gesundheit.de. Ehedem auf Gauss Version 5 aufesetzend, wurde die Seite in diesem Jahr relaunched (neu aufgelegt). Die Erfahrungen mit Gauss in der Vergangenheit sowie die aktuellen Eckdaten zeigen, dass man ein leistungsfähiges CMS braucht, keinesfalls ein Enterprise Content Management System, wie in den letzten Vorträgen beschrieben. Folgende Rahmenbedingungen:

gesundheit.de ist mit rund 300 Tausend Visits, 1,7 Millionen Pageimpressions und 7.000 Newsletter-Abonnenten seit 4 Jahren einer der führenden Gesundheitsratgeber mit eigenständiger Redaktion im deutschsprachigen Internet.

Siehe da: Benchmarking zur Evaluation des Content Management Systems. Da darf Typo3 natürlich nicht fehlen. Und da sind sie, die beliebten Merkmale, die im Zusammenhang mit Typo3 immer wieder gerne erwähnt werden: lizenzkostenfrei, out-of-the-box, modular erweiterbar, weltweit 70.000 Installationen, Open Source, usw. Fassen wir es kurz zusammen: Typo3 ist toll und unschlagbar im Hinblick auf TCO. Allerdings nur, wenn man ohne Schulungsaufwand rechnet und nur dann, wenn der Kunde bereit ist, viele Abstriche zu machen. Die eierlegende Wollmilchsau ist Typo3 wahrlich nicht, wie erste Zwischenrufe aus dem Publikum und Kommentare von erfahrenen Contentmanagern, wie meiner Kollegin Beate, belegen.

Herr Dobberkau scheint sich den Typo3-Infekt geholt zu haben - ob es dazu wohl Informationen auf gesundheit.de gibt? Die Administration soll intiutiv und einfach zu bedienen sein ... frage mich gerade, ob es eine neue Version von Typo3 gibt, die ich nicht kenne. Ein Blick auf die Live-Präsentation verrät mir, dass er keine neue Version meint. Oha.

Immehin hat man viel Arbeit in die Ausstattung von Typo3 mit zusätzlichen Modulen investiert: sprechende URLs (toll für Suchmaschinen), XML-Integration (z.B. die Wetterdaten) und Implementierung von Barrierefreiheit in Grundzügen. Letzteres aber auch wirklich nur in Grundzügen. Aus dem Nähkästchen geplaudert, hört sich das bei mir so an: gesundheit.de kam im Barriere-Check nicht wirklich gut weg. Kein valider Code (XHTML & CSS), nicht immer Alternativtexte gesetzt und auch JavaScript sind hier zu nennen. Aber man weiß um die Schwächen und verweist folgerichtig auch nicht auf herausragende Barrierefreiheit. Laut Computerbild ist die Seite auf Platz 4 der deutschen Gesundheitsseiten zu finden. Trotz oder dank Typo3.

# Ansgar Hein, 11.11.04, 16:40 Uhr.